WIEN – Die Wiener Schulen haben einen historischen Meilenstein überschritten: Zum ersten Mal übersteigt die Zahl der muslimischen Schüler die der Christen. Laut aktuellen Daten der Stadtverwaltung machen muslimische Kinder 41,2 % der Schüler aus, während der Anteil der Christen auf 34,5 % gesunken ist. Ein weiteres Drittel der Schüler ist ohne religiöses Bekenntnis. Diese Zahlen offenbaren nicht nur einen demografischen Wandel, sondern auch wachsende Spannungen in den Klassenzimmern, wo Antisemitismus, Sexismus und Ablehnung der LGBTI+-Community zunehmen.
Statistiken, die die Schule verändern
Muslime: 41,2 % (Anstieg von 39,4 % im Jahr 2023/2024)
Christen: 34,5 % (davon 17,5 % Katholiken, 14,5 % Orthodoxe)
Kein Bekenntnis: 23 %
Sonstige: Buddhisten (0,2 %), Juden (0,1 %)
Bildungsstadträtin Bettina Emmerling (NEOS) warnt vor einer „gefährlichen Entwicklung“: „Muslimische Jugendliche sind deutlich religiöser und zeigen häufiger abwertende Haltungen“, zitiert sie das Portal Heute.at. Ein weiteres Problem ist die Sprachbarriere – fast 45 % der Erstklässler beherrschen Deutsch nicht ausreichend, um dem Unterricht folgen zu können.
Integration vs. Segregation
Wien, wo 40 % der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben, kämpft mit Parallelgesellschaften. „Kinder bewegen sich nur in isolierten Kreisen“, erklärt die Lehrerin Ilkay Idiskut. Die Segregation wird durch die Abwanderung österreichischer Eltern von Schulen mit hohem Migrantenanteil verstärkt – beispielsweise haben in der Volksschule Olympiapark 82 % der Schüler eine andere Muttersprache als Deutsch.
Lösung? Verpflichtende Demokratieerziehung
Emmerling schlägt ein verpflichtendes Fach Leben in der Demokratie für alle Kinder vor: „Die Vermittlung von Werten muss auf einer gemeinsamen Grundlage basieren.“ Ein ähnliches Konzept unterstützt auch Bildungsminister Christoph Wiederkehr.
Hintergrund: Österreich nahm 2023 bis zu 195.000 Migranten auf, doch die Integration hinkt hinterher. Statistiken zeigen – wenn sich der Trend nicht ändert, werden Schulen eher zu Orten kultureller Konflikte als der Bildung.
Quelle: Daten der Stadt Wien, Portale Standard.at und Heute.at